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Zsigmond Quittner: Gresham Palace





Gresham damals: ein Palast am Ende aller Zeit. Die Fassade ragt unvermittelt in die Höhe wie eine brüchige Felswand, in deren Klüften sogar die Zeit zerschellt. Am Hauptkamm des Gebirges sitzen Türme wie Burgen, die das Rätsel von Verfall und Beharrung verbergen.

Als böses Maul wartet der Torbogen auf mutige Besucher - von innen offenbart das Eisengitter aber wunderschön-romantische Pfauen. Die Wände der geheimnisvollen Passage dahinter sind schwarz vom Staub vergangener Jahrzehnte, unsichtbare Maschinen dröhnen aus versteckten Höfen, Kellern, Schächten. Mit Herzklopfen betritt man die engen Stiegenhäuser; Verrottung und Verfall, kahle Glühbirnen.

Eine Tür führt in einen Hof, und wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt glüht plötzlich das farbenprächtige Fensterband über alle Stockwerke. Prachtvollste Glasarbeiten sind dem Verfall entgangen, vollkommen deplatziert beleuchten die Kristalle und farbigen Bleigläser Mülltonnen und Schutt...

Geheimnisvoll wie die äußere Erscheinung ist der Grundriss des Hauses. Die erwarteten Prunkstiegen sind unauffindbar; die Eingänge führen zu kleinen Stiegenhäusern. Überrascht trifft man auf Höfe, Balkone, Umgänge. Fenster sind vernagelt, Türen und Liftschächte abgesperrt...









Der Prachtbau wurde ursprünglich als Quartier für die Britische Aristokratie gebaut, die Budapest als Reiseziel schätzte. Seit 1948 war Gresham Palace ein Mietshaus.

Um das Jahr 2000 Jahren geschah, was nicht mehr für möglich gehalten wurde: Der Palast erwachte wieder, der Prunk kehrte zurück. Ein Luxushotel zog in den Palast ein, der nun in seiner atemberaubenden Schönheit erneut das Donaupanorama beherrscht.








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Gresham Hotel Four Seasons


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